Rund 21 Prozent des weltweiten Ausstoßes an Treibhausgasen stammt nach Angaben des IPCC aus Wohn-, Geschäfts- und anderen Gebäuden. Der größte Teil davon fällt beim Heizen an und zunehmend auch beim Kühlen – doch immerhin knapp ein Fünftel der Emissionen, die ein Haus im Laufe seiner Lebenszeit verursacht, stammen aus der Bauphase. Die Forschung spricht von sogenannten "embodied emissions" (zu Deutsch: "verkörperte" oder "eingebaute Emissionen"); es geht dabei vor allem um den Treibhausgasausstoß während der Herstellung von Beton, Stahl, Ziegeln und anderen Baustoffen.
Um die "eingebauten Emissionen" von Gebäuden zu senken, ist der Einsatz von Holz eine Option: Während zum Beispiel Stahl während der Herstellung große Mengen an Kohlendioxid verursacht, ist die Produktion von Bauholz deutlich emissionsärmer (siehe graue Balken in der Grafik). Vor allem aber ist im Holz Kohlendioxid gebunden, das Bäume während ihres Wachstums durch Photosynthese aus der Luft aufgenommen haben (siehe grüne Balken in der Grafik): In einer Tonne Bauholz kann bis zu einer Tonne Kohlenstoff gebunden sein, während die gespeicherte Kohlenstoff-Menge in Beton sehr gering ist und in Stahl praktisch vernachlässigbar. Unterm Strich gilt deshalb Holz als klimafreundlicher Baustoff. Würden Städte in Holzbauweise errichtet, werben Befürworter, könnten sie als Langfrist-Speicher für Kohlenstoff dienen und im Zusammenspiel mit nachhaltig bewirtschafteten Forsten große Mengen an CO2 aus der Atmosphäre ziehen und die Temperaturen der aufgeheizten Erde helfen zu senken.
Die wohl wichtigste Detailfrage: Kann genügend Bauholz auf wirklich nachhaltige Weise gewonnen werden?
Aber stimmt diese Verheißung? Wie viel klimaschonender ist Holz tatsächlich im Vergleich zu anderen Baustoffen? Wovon hängt dies ab? Und kann überhaupt genug Bauholz auf wirklich nachhaltige Weise gewonnen werden – also ohne durch das Roden von Wäldern neue Probleme zu schaffen für Klima, Artenvielfalt und andere Ziele? Diese Fragen und noch viele weitere beantwortet der neueste Text in unserem Ressort "Was nützt?".
Er ist – wie gewohnt – in übersichtlicher Frage-Antwort-Form, in allgemeinverständlichen Worten und streng auf Basis wissenschaftlicher Quellen verfasst. (Weitere Hintergründe zu den Qualitätsstandards unserer "Was nützt?"-Texte finden Sie hier.) Wie bei einem Großteil der 17 zuvor veröffentlichten Artikel haben wir auch diesmal wieder eine Infografik (siehe oben) produziert. Ermöglicht wird das gesamte Projekt übrigens durch die Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und die Marga und Kurt Möllgaard-Stiftung.
Wenn Sie keinen unserer "Was nützt?"-Texte (und auch sonst nichts von Klimafakten) verpassen wollen, dann abonnieren Sie hier unseren Newsletter.
red