Bürgerräte zum Klimawandel: Weniger Polarisierung durch mehr Partizipation?

In Irland, Frankreich und Großbritannien gab es sie bereits: Bürgerversammlungen, um Klimaschutzvorschläge zu erarbeiten. Auch anderswo sind sie geplant. Befürworter sind überzeugt, dass dieses Instrument die Demokratie stützt und hilft, Konflikte gemeinwohlorientiert zu lösen. Können solche Versammlungen dazu führen, dass konstruktiver über Klimaschutz verhandelt wird?

Starke Polarisierung, weniger Unterstützung: „Jetzt ist der Moment zu fragen: Ist unsere Argumentation gut?"

Zwei aktuelle Studien kommen zu dem Ergebnis, dass die deutsche Gesellschaft beim Klimawandel stark polarisiert sei und sich ihre Sicht auf Klimaproteste merklich verändert habe. Nils Meyer-Ohlendorf beschäftigt sich am 'Ecologic Institut' in Berlin mit Klimaschutzpolitik und gesellschaftlichem Dialog – im Interview spricht er über die Ergebnisse der Studien und ihre Bedeutung für die Klimabewegung

Vom 'Shit Storm' zur gewonnenen Volksabstimmung: Wovon hängt die Akzeptanz guter Klimapolitik ab?

Individuelles Handeln allein wird das Klima nicht retten, entscheidend sind die richtigen Rahmenbedingungen. Doch diese entstehen durch Regierungsentscheidungen und Gesetze. Dafür braucht es in einer Demokratie Mehrheiten. In einem Gastbeitrag gibt der Umweltpsychologe Elmar Große Ruse einen Forschungsüberblick, was zur Mehrheitsbildung beiträgt – und identifiziert Faktoren für Zustimmung oder Ablehnung klimapolitischer Instrumente

"Nur Information und Förderung reichen nicht aus" – Sachverständige fordern aktivere Umweltpolitik

Förderungen und Anreize allein genügen nicht (mehr), um die notwendigen Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft zu erreichen. Das schreibt der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) in seinem neuen Sondergutachten für die Bundesregierung. Die Forschung zeigt, dass das Verhalten von Bürgern stark durch die Rahmenbedingungen beeinflusst wird – wer sie nicht ändert, erreicht wenig

Umfassende Verhaltensdaten – ein Schlüssel zu wirksamer Klimapolitik

Längst ist klar: Ohne systemische Veränderungen etwa in Wirtschaft und Gesellschaft sind die Klimaziele von Paris nicht zu schaffen. Die Verhaltensforschung könne hier helfen, schreiben Mirjam Jenny und Cornelia Betsch in einem Gastbeitrag. Regierungen sollten deshalb eine Infrastruktur für die Erhebung und Auswertung verhaltenswissenschaftlicher Daten bereitstellen

Politik – der blinde Fleck der Klimabildung

Bildung könnte ein wichtiger Hebel für den Klimaschutz sein. Doch bisherigen Ansätze verlagern die Verantwortung oft aufs Individuum statt junge Menschen klimapolitisch zu ermächtigen. In einem Gastbeitrag analysieren Johanna Kranz, Martin Schwichow, Petra Breitenmoser und Kai Niebert die gravierendsten Schwachstellen – und empfehlen fünf Schritte für eine bessere Umwelt- und Klimabildung

54:0 – Wenn manches Fachwissen in der Klimapolitik nicht mit am Tisch sitzt

Sie befassen sich mit dem ganz Großen, dem Globalen – aber auch dem ganz Handfest-Konkretem: die wissenschaftlichen Beratungsgremien der Bundesregierung. Eine Analyse von klimafakten.de zeigt: Von Interdisziplinarität ist die Politikberatung bei Klimathemen weit entfernt. Fachwissen zu Kommunikation und Bildung fehlt fast völlig. Wissenschaftlichen Rat holt sich die offizielle Klimapolitik vor allem von Ökonomie, Natur- und Technikwissenschaften

Eine gute Nachricht aus der Forschung: Klimaschutz wirkt viel schneller, als viele Menschen denken

Emissionen zu mindern, habe nur sehr verzögerte Effekte, weil das Klimasystem zu träge ist – dies ist ein weitverbreitetes Missverständnis. Neuere Forschung macht Mut: Würde die Menschheit den Ausstoß an Treibhausgasen stoppen, wäre das schon nach drei bis fünf Jahren an den Temperaturen der Erde zu merken. Ein Gastbeitrag von Mark Hertsgaard, Saleemul Huq und Michael E. Mann

"Argumente der Verzögerung können psychisch sehr entlastend sein"

Wissenschaftlich ist klar: Der Treibhausgasausstoß muss schnellstmöglich auf Null sinken. Doch Klimaschutz kommt nur langsam voran, der UN-Gipfel in Glasgow brachte nur teilweise Fortschritte, und die laufenden Klima-Koalitionsverhandlungen in Berlin schleppen sich. Warum funktionieren Argumente, mit denen Klimaschutz so oft verzögert wird? Und wie kann man kontern? Ein Interview mit den Sprecherinnen von „Psychologists for Future“

Studie: Viele Menschen verstehen die CO2-Bepreisung nicht – aber dies lässt sich ändern

Steigende CO2-Preise verbinden viele Menschen erst einmal mit Nutzungseinschränkungen. Doch diese reichen nicht aus, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Entscheidend sind nämlich Investitionen. Eine aktuelle Studie ging deshalb der Frage nach, woran es hakt beim Verstehen des CO2-Preises und beim Ziehen der richtigen Schlüsse

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