Bürgerräte zum Klimawandel: Weniger Polarisierung durch mehr Partizipation?

In Irland, Frankreich und Großbritannien gab es sie bereits: Bürgerversammlungen, um Klimaschutzvorschläge zu erarbeiten. Auch anderswo sind sie geplant. Befürworter sind überzeugt, dass dieses Instrument die Demokratie stützt und hilft, Konflikte gemeinwohlorientiert zu lösen. Können solche Versammlungen dazu führen, dass konstruktiver über Klimaschutz verhandelt wird?

"Nur Information und Förderung reichen nicht aus" – Sachverständige fordern aktivere Umweltpolitik

Förderungen und Anreize allein genügen nicht (mehr), um die notwendigen Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft zu erreichen. Das schreibt der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) in seinem neuen Sondergutachten für die Bundesregierung. Die Forschung zeigt, dass das Verhalten von Bürgern stark durch die Rahmenbedingungen beeinflusst wird – wer sie nicht ändert, erreicht wenig

Umfassende Verhaltensdaten – ein Schlüssel zu wirksamer Klimapolitik

Längst ist klar: Ohne systemische Veränderungen etwa in Wirtschaft und Gesellschaft sind die Klimaziele von Paris nicht zu schaffen. Die Verhaltensforschung könne hier helfen, schreiben Mirjam Jenny und Cornelia Betsch in einem Gastbeitrag. Regierungen sollten deshalb eine Infrastruktur für die Erhebung und Auswertung verhaltenswissenschaftlicher Daten bereitstellen

Politik – der blinde Fleck der Klimabildung

Bildung könnte ein wichtiger Hebel für den Klimaschutz sein. Doch bisherigen Ansätze verlagern die Verantwortung oft aufs Individuum statt junge Menschen klimapolitisch zu ermächtigen. In einem Gastbeitrag analysieren Johanna Kranz, Martin Schwichow, Petra Breitenmoser und Kai Niebert die gravierendsten Schwachstellen – und empfehlen fünf Schritte für eine bessere Umwelt- und Klimabildung

54:0 – Wenn manches Fachwissen in der Klimapolitik nicht mit am Tisch sitzt

Sie befassen sich mit dem ganz Großen, dem Globalen – aber auch dem ganz Handfest-Konkretem: die wissenschaftlichen Beratungsgremien der Bundesregierung. Eine Analyse von klimafakten.de zeigt: Von Interdisziplinarität ist die Politikberatung bei Klimathemen weit entfernt. Fachwissen zu Kommunikation und Bildung fehlt fast völlig. Wissenschaftlichen Rat holt sich die offizielle Klimapolitik vor allem von Ökonomie, Natur- und Technikwissenschaften

Eine gute Nachricht aus der Forschung: Klimaschutz wirkt viel schneller, als viele Menschen denken

Emissionen zu mindern, habe nur sehr verzögerte Effekte, weil das Klimasystem zu träge ist – dies ist ein weitverbreitetes Missverständnis. Neuere Forschung macht Mut: Würde die Menschheit den Ausstoß an Treibhausgasen stoppen, wäre das schon nach drei bis fünf Jahren an den Temperaturen der Erde zu merken. Ein Gastbeitrag von Mark Hertsgaard, Saleemul Huq und Michael E. Mann

"Argumente der Verzögerung können psychisch sehr entlastend sein"

Wissenschaftlich ist klar: Der Treibhausgasausstoß muss schnellstmöglich auf Null sinken. Doch Klimaschutz kommt nur langsam voran, der UN-Gipfel in Glasgow brachte nur teilweise Fortschritte, und die laufenden Klima-Koalitionsverhandlungen in Berlin schleppen sich. Warum funktionieren Argumente, mit denen Klimaschutz so oft verzögert wird? Und wie kann man kontern? Ein Interview mit den Sprecherinnen von „Psychologists for Future“

Studie: Viele Menschen verstehen die CO2-Bepreisung nicht – aber dies lässt sich ändern

Steigende CO2-Preise verbinden viele Menschen erst einmal mit Nutzungseinschränkungen. Doch diese reichen nicht aus, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Entscheidend sind nämlich Investitionen. Eine aktuelle Studie ging deshalb der Frage nach, woran es hakt beim Verstehen des CO2-Preises und beim Ziehen der richtigen Schlüsse

Ist es noch möglich, unter 1,5 Grad zu bleiben? Im Prinzip ja, aber der gesellschaftliche Druck reicht nicht

Ein Hamburger Forschungsteam kommt nach einer aufwändigen Analyse zu dem Schluss: Es ist zurzeit „nicht realistisch zu erwarten“, dass die Erderhitzung unter 1,5 Grad bleibt. Das Problem sind aber nicht Technik und Innovation – sondern die Gesellschaft erzeugt nicht genug Druck. Viele Treiber weisen zwar in die richtige Richtung, zum Beispiel die Erfolge bei Klimaklagen. Doch der Schwung reicht noch nicht

Die große Begriffsverwirrung bei Klimazielen: klimaneutral, CO2-neutral, völlig egal?

Staaten, Unternehmen, Kommunen – plötzlich reden alle davon, fürs Klimas irgendwie „neutral“ zu werden. Doch was sich wirklich hinter den verwendeten Begriffen verbirgt, ist oft unklar. Manchmal werden sie unachtsam benutzt und unbewusst vermischt, manchmal aber wird Unschärfe auch geschickt ausgenutzt. Wir versuchen, Schneisen in den Wortdschungel zu schlagen

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