Seit mehr als zehn Jahren wabert sie durchs Internet, zeitweise war sie auf Facebook&Co. die meistverbreitete Nachricht in Sachen Klimawandel überhaupt: die sogenannte "Oregon-Petition". Sie  bestreitet die Tatsache des menschengemachten Klimawandels - und der Petition hätten sich, so die Initiatoren, mehr als 31.000 US-amerikanische "Wissenschaftler" angeschlossen.

Die sogenannten "Oregon-Petition" richtet sich gegen die Tatsache des menschengemachten Klimawandels - doch sie hat keinerlei wissenschaftliches Fundament, und fast alle Unterschriften stammen von Fachfremden; Foto: Screenshot

Im Januar 2018 griff das bei Rechtspopulisten beliebte Internet-Portal "epochtimes.de" diese alte Meldung auf, und seitdem kursiert sie verstärkt auch im deutschsprachigen Raum. Als wir vor einigen Wochen unsere Leserinnen und Leser danach fragten, welche weiteren Faktenchecks sie sich auf klimafakten.de wünschen, war die "Oregon-Petition" eines der am häufigsten genannten Themen.

Fast keiner der Unterzeichner der "Oregon-Petition" ist Klima-Experte

Wir haben deshalb die Hintergründe dieser Petition durchleuchtet und veröffentlichen heute einen Text dazu in unserer Rubrik "Fakt ist ...". Sein Fazit: "Das Ziel dieser Petition ist es, durch eine eindrucksvoll große Zahl an Unterzeichnenden Zweifel zu säen am wissenschaftlichen Konsens der Fachwelt zum menschengemachten Klimawandel. Doch schaut man genauer auf die Unterschriften, dann stammt nur ein Bruchteil (lediglich 39, das entspricht 0,1 Prozent) von Personen, die wohl tatsächlich in der Klimaforschung aktiv sind. Und auch die Gesamtzahl von 31.000 ist winzig im Vergleich zur Zahl der Naturwissenschaftler in den USA. Als Petition relativ weniger und fast ausschließlich fachfremder Personen sagt diese Initiative deshalb nichts aus über den tatsächlichen Stand der Klimaforschung."

Wie jeder unserer Texte in der Rubrik "Fakt ist ..." wurde auch dieser vor Veröffentlichung von einem Mitglied unseres Wissenschaftlichen Beirats auf Korrektheit überprüft. Und wie alle anderen ist er mit zahlreichen weiterführenden Quellenangaben versehen. Denn die sogenannte "Oregon-Petition" sollte nicht unterschätzt werden: Als ein Team von britischen und US-amerikanischen Psychologen im Jahr 2017 untersuchte, welche Desinformations-Botschaft aus dem Lager der Klima-Leugnisten am eingängigsten für Laien ist und so das Vertrauen in die Klimaforschung besonders intensiv beschädigt - da stand die fast 20 Jahre alte "Oregon-Petition" an allererster Stelle.

Der Faktencheck ist auch erreichbar unter der Kurz-Adresse: klimafakten.de/oregon-petition

tst