"Fake News", also als Nachrichten getarnte Falschmeldungen und ihre lawinenhafte Verbreitung in den sogenannten Sozialen Netzwerken sind spätestens seit Donald Trumps Wahlsieg ein großes Thema. Unter dem Begriff versteht man Texte, die im Stil klassischer Nachrichten daherkommen, deren Inhalt aber (oft komplett und absichtlich) erfunden ist - manchmal mit offenbar politischen Zielen, manchmal  eher mit kommerziellen Absichten. Mitte November sorgte eine Untersuchung für Aufsehen, dass im US-Präsidentschaftswahlkampf solche "Schwindel-Meldungen" auf Facebook & Co. erfolgreicher waren als Nachrichten aus seriös arbeitenden Medien. Für die politische Meinungsbildung und öffentliche Debatten, warnen Kommentatoren, könne das schwerwiegende Folgen haben.

Dass erfundene Nachrichten besonders attraktiv sind, zeigt sich auch beim Thema Klimawandel, berichtet nun das kanadische Online-Magazin DeSmogBlog. Es recherchierte mithilfe der Analyse-Plattform BuzzSumo, welche Texte innerhalb der vergangenen sechs Monate weltweit in Sozialen Netzwerken wie Facebook oder Google+ die weiteste Verbreitung fanden. Das Resultat: Als mit Abstand erfolgreichste "Nachricht" entpuppte sich eine, die den Klimawandel als Erfindung bezeichnete. Einzige Grundlage für diese "Meldung" war eine bereits von 1998 stammende Unterschriftensammlung.

Immerhin, auf Platz zwei folgte ein Text aus der renommierten Los Angeles Times. Er handelte davon, dass Kaliforniens Gouverneur Jerry Brown ungeachtet des Wahlsiegs des bekennenden Klimawandelleugners Trump an seinen Klimaschutzplänen festhalten wolle. Dieser Artikel jedoch kam auf lediglich ein Drittel der Klicks der "Fake News".

tst