Im Oktober vergangenen Jahres wurde zum ersten Mal der K3-Preis für Klimakommunikation verliehen – die Resonanz war ebenso breit wie positiv. Für klimafakten.de und sechs Partner-Institutionen war deshalb klar: Auch 2022 sollen Projekte und Initiativen ausgezeichnet werden, die innovative Formen der Klimakommunikation betreiben und so Menschen für nachhaltiges Handeln aktivieren.

Bis zum 12. Mai konnten deshalb erneut Projekte, Initiativen und Angebote aus dem deutschsprachigen Raum eingereicht werden. Eingegangen waren wieder mehr als hundert Bewerbungen aus Gesellschaft, Wissenschaft und Journalismus. „Wir sind begeistert vom Mix der eingereichten Projekte“, sagt Carel Mohn, Chefredakteur von klimafakten.de. „Die Bewerbungen sind nochmal einen Tick vielfältiger als im vergangenen Jahr. Das zeigt uns, dass auf dem Gebiet der Klimakommunikation aktuell viel passiert.“

Aus allen Einsendungen wurde eine Shortlist erstellt, aus denen nun im letzten Schritt die hochkarätig besetzte Jury die Preisträger:innen wählen wird. Die Verleihung findet am 15. September 2022 im Rahmen des K3-Kongresses zu Klimakommunikation in Zürich statt.

Folgende 22 Projekte und Initiativen sind für die drei Preiskategorien nominiert:

Bürger:innen-Preis der KLIMA ARENA
für Kommunikationsformate aus Alltag und Arbeitswelt,
Kommune, Gemeinde und Nachbarschaft

  • Beim interaktiven „Theater mit dem Klimawandel“ mit mehreren Aufführungen im Österreichischen Bregenzerwald wurden Zuschauer:innen angeregt, ihr eigenes Verhalten zu hinterfragen und über nachhaltigere Handlungsformen nachzudenken.
  • Der Bundesliga-Verein FSV Mainz 05 führte im März zum zweiten Mal eine „Klimaverteidiger-Woche“ durch, bei der Stadionbesucher:innen mit verschiedenen Aktivitäten, einem klimafreundlichem Speiseangebot sowie klimaneutralen Anreisemöglichkeiten für die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz sensibilisiert wurden.
  • Auf der interaktiven Online-Plattform „Schweiz 2050“ begeben sich Besucher:innen auf eine Zeitreise in die klimaneutrale Schweiz des Jahres 2050 und bekommen aufgezeigt, welche Maßnahmen in verschiedenen Sektoren für die Erreichung dieses Zieles notwendig sind.
  • Die Kampagne #jetztKlimaMachen der Landeshauptstadt Stuttgart will mit einer breitangelegten Social Media-Kampagne Klimaschutz und Nachhaltigkeit zum Stadtgespräch machen und mit konkreten Tipps das eigene nachhaltige Handeln fördern.
  • Das transalpine Aktionsbündnis „Health for Future“ setzt sich mit verschiedenen Aktions- und Dialogformen für ein klimagerechtes Gesundheitssystem ein und will aufzeigen, dass Klimaschutz auch Gesundheitsschutz ist.
  • Beim Österreichischen Klimajugendrat konnten 60 junge Teilnehmende zwischen 14 und 27 Jahren im Parlamentsgebäude in Wien mit 14 hochkarätigen politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern über Aspekte der Klimakrise diskutieren und in verschiedenen Arbeitsgruppen eigene Lösungen erarbeiten.
  • Die Berliner Initiative „Clubtopia“ bietet mit dem „Green Club Guide“ praktische Nachhaltigkeitstipps für Clubbetreibende und setzt sich mit Online-Klimaberatungen sowie einer Social Media-Kampagne für mehr Nachhaltigkeit im Nachtleben ein.
  • Die Schweizer Initiative „Music Declares Emergency“ setzt sich für eine Nachhaltigkeitsbewusste Musikindustrie mit Vorbildcharakter für Fans ein, indem sie bereits bestehende Projekte highlightet und mit Kampagnen aufzeigt, wie die Musikindustrie zu den Klimazielen beitragen kann.

Eunice-Foote-Preis für Klimakommunikation
für Klimakommunikationsformate aus Wissenschaft und Forschung

  • Die Zürcher Initiative „Dialog im Quartier“ führt regelmäßig sogenannte Quartierdialoge durch, in denen wissenschaftlich fundiert Ernährungsgewohnheiten der Teilnehmenden hinterfragt und Verhaltensänderungen gefördert werden.
  • Die „Klimabahn Bremen“ fährt als Kooperation zwischen den Scientists for Future Bremen und der Bremer Straßenbahn zwei Jahre lang im Regelbetrieb durch die Stadt und informiert niederschwellig und wissenschaftlich fundiert über den Klimawandel.
  • Beim Online-Simulationsspiel „MyClimateFuture“ können Teilnehmende interaktiv und im Austausch mit anderen Spieler:innen wissenschaftlich fundiert entdecken, wie sich Konsum- und Handlungsänderungen aber auch Anpassungen in der Klimapolitik konkret auswirken können.
  • Mit dem „Kartenset Gesprächswandel“ und Workshops will der Verein mohio e.V. aus Halle Multiplikator:innen alltags- und anwendungsbezogene Gesprächsmethoden sowie Tipps aus Forschung und Praxis spielerisch an die Hand geben und so ihre Klimakommunikations-Fähigkeiten schulen.
  • Das „Klimadashboard“ bereitet wissenschaftliche Daten visuell auf und ermöglicht es einer breiten Zielgruppe, interaktiv zu erfassen, welche Auswirkungen des Klimawandels in Österreich bereits zu beobachten sind, aber auch, welche Maßnahmen für eine klimafreundliche Zukunft ergriffen werden müssen.
  • Die Schweizer Ausstellung „Expedition 2 Grad“ ermöglicht mithilfe von Virtual Reality eine Reise durch Raum und Zeit rund um Aletsch- und Morteratschgletscher und macht so die Auswirkungen des Klimawandels auf den Alpenraum interaktiv erlebbar.

K3-Preis für Klimajournalismus

  • Das multimediale Online-Projekt „Mission Umwelt“ des MDR widmet sich in verschiedenen Video-, Web- sowie Dialogformaten den Klimaschäden aus der DDR-Vergangenheit und deren heutigen Auswirkungen auf Ostdeutschland und zeigt mögliche Lösungsansätze auf.
  • Auf der Österreichischen Plattform „Inspektorin Grün“ nimmt ein Recherchekollektiv Nachhaltigkeitsversprechen von Unternehmen genauer unter die Lupe und will so den Konsument:innen das Rüstzeug für nachhaltige Konsumentscheidungen an die Hand geben.
  • Der Instagram-Account „Klima.Neutral“ des WDR bietet den über 45.000 Follower:innen in Stories, Reels und Posts praktisches Wissen zu aktuellen wissenschaftlichen Studien sowie politischen Debatten rund ums Klima und gibt praktische Tipps für das eigene nachhaltige Handeln.
  • Die seit Juli 2021 wöchentlich im Lokalteil der Saarbrücker Zeitung erscheinende Schwerpunktseite „Klima und Umwelt“ will mit Artikeln zu lokalen Klimathemen, Interviews und Hintergrundwissen die Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit auf die lokale Ebene bringen und so auch bisher weniger sensibilisierte Menschen erreichen.
  • Die deutsche Fachzeitschrift „Trans aktuell“ hat in Zusammenarbeit mit dem Automobilzulieferer Schaeffler sowie anderen Firmenpartnern ein Projekt organisiert und journalistisch begleitet, bei dem prototypisch Transporte von der Straße auf die Schiene verlagert wurden.

  • Das „Klima-Update“ von GEO, Stern, RTL und ntv setzt sich jeden Monat in einer achtminütigen Sendung ausführlich mit einem Aspekt der Klimakrise auseinander und sensibilisiert mit den zweimal wöchentlich im regulären Programm von RTL erscheinenden „Kurz-Updates“ eine breite Zielgruppe für klimarelevante Themen.
  • Der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag berichtet seit dem Februar 2022 unter dem Dach „sh:z Klima“ intensiv über regionale Auswirkungen der Klimakrise und will so mit lokalen Themen neue Zielgruppen für Nachhaltigkeitsthemen sensibilisieren.
  • Beim Faktencheck-Format „Faktenfuchs“ des Bayerischen Rundfunks werden Behauptungen und Gerüchte unter anderem zu den Themen rund um den Klimawandel anhand von verifizierbaren Fakten geprüft und die Ergebnisse über die zahlreichen Medienangebote und -kanäle gestreut.

Zur Trägerschaft  

Vergeben wird der K3-Preis von sieben Organisationen aus Wissenschaft und Klimakommunikation in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zu ihnen zählen das Climate Change Centre Austria (CCCA), das Deutsche Klima-Konsortium (DKK), die KLIMA ARENA der Klimastiftung für Bürger, klimaaktiv, klimafakten.de, ProClim - Forum für Klima und globalen Wandel sowie das National Centre für Climate Services Schweiz (NCCS).

Zur Jury

Die Jury besteht aus zehn renommierten Fachleuten aus den Bereichen Klimawandel und Klimakommunikation. Mitglied sind unter anderem Reto Knutti (Professor für Klimaphysik an der ETH Zürich), Julian Schmid (klimaaktiv, die Klimainitiative des Österreichischen Umweltministeriums), Marlene Weiß (Ressortleiterin Wissenschaft der Süddeutschen Zeitung) und Bernd Welz (Vorstandschef der Klimastiftung für Bürger, Sinsheim).

Zum K3-Kongress zu Klimakommunikation

Der K3-Preis ist eng angelehnt an den K3-Kongress zu Klimakommunikation, der weitgehend von den gleichen Organisationen veranstaltet wird und vom 14. bis 15. September 2022 in Zürich stattfindet. Der Kongress möchte mit der Frage nach wirksamer Klimakommunikation Menschen zum Handeln bewegen; gibt einen Überblick über den internationalen Stand der Forschung zur Klimakommunikation und macht neue Erkenntnisse aus der Forschung nutzbar; und vernetzt wichtige Akteur:innen aus den Bereichen Politik, Verwaltung und Wirtschaft, Interessensvertretung, NGOs sowie Medien und PR.

Weitere Informationen: https://k3-klimakongress.org/k3-preis/