Bei kaum einer Klimaschutz-Technologie liegen Wissenschaft und öffentliches Bild so weit auseinander wie bei E-Autos, jedenfalls in Deutschland: Häufig dominiert noch Skepsis gegenüber der (gar nicht mehr so) neuen Antriebsart, es kursieren überholte Zahlen, die angeblich belegen, dass Stromer kaum Klimavorteile haben. In der Forschung hingegen ist klar: In der Elektromobilität liegt ein Schlüssel für schnelle und starke Emissionssenkungen im Verkehrssektor, das betont unter anderem der IPCC.

 

„Elektromobilität, die mit kohlenstoffarmer Elektrizität betrieben wird, hat das Potenzial, die Treibhausgase im Verkehr schnell zu reduzieren, und kann mit mehrfachem Nutzen in den wachsenden Städten der Entwicklungsländer eingesetzt werden.” (IPCC, 2022)

 

Den Stand der Forschung zu E-Autos fasst nun ein neuer Text in unserem Ressort "Was nützt?" zusammen – wie immer in übersichtlicher Frage-Antwort-Form, in verständlichen Worten und streng auf Basis wissenschaftlicher Publikationen. (Weitere Hintergründe zu den Qualitätsstandards unserer "Was nützt?"-Texte finden Sie hier.)

Der Artikel erklärt die unterschiedlichen Typen von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen, er schaut auf die Batterieproduktion und Frage, ob es genügend Rohstoffe dafür gibt. Er blickt auf die Folgen der Elektromobilität für die Stromnetze und macht klar, dass die Elektromobilität trotz aller Vorteile kein Allheilmittel ist – sondern durch weitere Maßnahmen im Verkehrssektor flankiert werden muss. 

E-Autos in Deutschland bereits mit dem heutigen Strommix im Schnitt 40 Prozent klimafreundlicher als vergleichbare Benziner

Klar ist jedoch (und durch etliche Studien belegt): Bereits mit dem heutigen Strommix sind in den meisten Fällen E-Autos vorteilhaft sind fürs Klima. Für Deutschland ergab zum Beispiel eine Studie im Auftrag des dortigen Umweltbundesamtes, dass Stromer im Schnitt etwa 40 Prozent klimafreundlicher sind als vergleichbare Pkw mit Benzinmotor. Für die Schweiz (mit ihrem hohen Anteil an emissionsarmer Elektrizität aus Wasser- und Kernkraftwerken) kam eine Untersuchung im Auftrag des dortigen Bundesamtes für Energie zu dem Schluss, dass bei rund 90 Prozent der aktuellen Pkw-Verbrenner-Flotte ein Wechsel zu E-Autos lohnen würde fürs Klima.

Und wie bei den meisten unserer "Was nützt?"-Texte haben wir auch zu diesem eine Infografik produziert. Sie zeigt anschaulich, wie groß der Effizienzvorteil eines Elektroantriebs verglichen mit einem konventionellen Benzin-Pkw ist:

Infografik zu Energieverlusten bei Verbrenner- und E-Autos

red