Knapp zwei Drittel der US-Amerikaner sind dafür, dass ihr Land einem internationalen Klimaabkommen beitritt, über das derzeit in Paris verhandelt wird. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Meinungsumfrage im Auftrag von New York Times und CBS. Doch ist die US-Gesellschaft in dieser Frage – wie bei den meisten Klimathemen – weiterhin stark gespalten. So gibt es unter den Anhängern der Republikaner keine Mehrheit für den Beitritt zu einem internationalen Klimavertrag. (Nationale Maßnahmen zur Minderung der Emissionen hingegen finden auch unter Republikanern eine knappe Mehrheit, in der Gesamtbefragung waren es 63 Prozent.)

Die Umfrage zeigt, dass das Bewusstsein für den Klimawandel und die Zustimmung zu Klimaschutzmaßnahmen in den USA gewachsen sind – die New York Times führt dies vor allem auf die verbesserte wirtschaftliche Lage im Land zurück. Nach Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise 2007/08 seien die Sorgen über den Klimawandel von ökonomischen Sorgen verdrängt worden. „Doch inzwischen ist das Umweltbewusstsein wieder auf Vor-Rezessions-Niveau.“ 54 Prozent der Befragten erklärten in der aktuellen Umfrage, zugunsten der Umwelt müsse die Wirtschaft auch mal zurückstehen. Auf dem Höhepunkt der Krise hingegen, also im Dezember 2009, sahen das nur 28 Prozent so. Dass im Gegenteil die Wirtschaft im Zweifel vorgehe, meinten damals 64 Prozent der Befragten, momentan sind es nur noch 34 Prozent.

Hier noch einige weitere Ergebnisse der Umfrage: Unter jüngeren US-Amerikanern ist die Sorge über den Klimawandel etwas weiter verbreitet als unter älteren. Und die Leugner des Klimawandels werden offenbar weniger - immerhin 53 Prozent aller Befragten gaben in der aktuellen Umfrage die (wissenschaftlich zutreffende) Antwort, der gegenwärtige Klimawandel gehe vor allem auf menschliche Aktivität zurück (im September 2011 waren es lediglich 42 Prozent gewesen).

75 Prozent aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer vertraten in der aktuellen Umfrage die Ansicht, die Erderwärmung sei bereits heute ein ernstes Problem für die Umwelt oder werde es künftig werden. Dies sahen übrigens neun von zehn Demokraten so, jedoch lediglich 58 Prozent der Republikaner. Unter den Anhängern der Republikaner ist auch heute noch ein Drittel der Ansicht, der Klimawandel werde niemals ein Problem für die Umwelt werden.

tst