"Desinformation" heißt auf Spanisch "Desinformación". "Pseudo-Experten" nennt man in der Sprache "Falsos Expertos", und "Logik-Fehler" sind "Razonamientos Ilógicos". Warum uns diese Vokabeln beschäftigen? Sie beschreiben typische Methoden von Desinformations-Kampagnen und Wissenschaftsleugnung. Und wir wollen darüber in vielen Sprachen aufklären.

Sie erinnern sich vielleicht: Vor gut zwei Jahren haben wir ein großformatiges Infoposter mit dem Titel "Grundkurs Desinformation" veröffentlicht, gemeinsam erarbeitet mit unseren langjährigen Partnern von SkepticalScience.com und der Hamburger Illustratorin Marie-Pascale Gafinen. Aus den Initialen der wichtigsten Desinformationsstrategien ergab sich das Akronym P-L-U-R-V (auf Englisch lautet es übrigens F-L-I-C-C). Nun liegt das Poster auch auf Spanisch vor, und mit F-R-E-S-I haben wir – zugegeben, nach einigem Tüfteln – auch für diese Sprache ein griffiges Akronym gefunden.

Die auf dem Poster dargestellten Methoden werden in Desinformations-Kampagnen zu vielen Themen benutzt – egal ob jemand Erkenntnisse der Klimawissenschaften verdreht, Informationen rund um die Covid-19-Pandemie manipuliert oder wie die russische Staatspropaganda angebliche Rechtfertigungen für einen Angriffskrieg zu konstruieren versucht. Und auch sprachlich sind die Desinformations-Tricks – leider – universell. Deshalb brauchten wir auf der neuen Posterversion auch kaum etwas zu verändern.

Nur für einen Begriff fanden wir keine passende Entsprechung im Spanischen (wie auch nicht im Portugiesischen): fürs "Cherry Picking", also das vorsätzlich lückenhafte Auswählen nur solcher Informationen, mit denen sich die eigene These stützen lässt. Im Deutschen nennt man das "Rosinenpicken", im Holländischen gibt es das schöne Sprachbild "Krenten uit de pap halen" ("Johannisbeeren aus dem Brei holen"). Doch auf Spanisch fanden wir keine entsprechende Redewendung – falls Sie eine kennen, schreiben Sie uns gern eine Mail. Auf dem neuen Poster ist deshalb das "Rosinenpicken" bzw. "Cherrypicking" simpel übersetzt als "nur das hören, was man will". Unsere Grafikerin Marie-Pascale Gafinen zeichnete dann natürlich auch ein neues Bild dazu.

Kooperation mit Partnern in Madrid

Mit uns gegrübelt haben übrigens etliche Kolleginnen und Kollegen: Die spanische des Posters entstand gemeinsam mit dem Team von Maldita.es, dem größten Faktencheck-Projekt Spaniens mit Kanälen etwa auf Twitter, Facebook, Instagram oder TikTok - und einem Ableger speziell zu Wissenschaftsfragen oder zu Klimathemen. Unterstützt hat uns bei der Produktion dieses Posters wiederum Bärbel Winkler vom SkepticalScience.com-Übersetzungsteam; ein besonderer Dank geht an José Antonio Moreno von der Forschungsgruppe THINKClima an der Universitat Pompeu Fabra in Barcelona sowie an Renato Malaga.

Mit der spanischen Version (hier kostenlos als PDF herunterladen) gibt es unser Infoposter nun bereits in fünf Sprachen – weitere sind in Vorbereitung. Die Übersichtsseite mit allen Ausgaben finden Sie hier.

Und wenn Sie sich wünschen, dass es weitere Versionen der Infografik in weiteren Sprachen gibt – und falls Sie oder Ihre Organisation dies finanziell unterstützen möchten, dann melden Sie sich gern bei uns.

red