Anders als in den USA gab es bisher in Deutschland kaum Belege dafür, dass die Wirtschaft gezielt Zweifel am Klimawandel verstärkte. Nun aber berichtete ein Rechercheteam von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung, dass Industrieunternehmen über Jahre ausgewählte Mitarbeiter und Forschungsprojekte der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) förderten. Unterstützt wurde demnach unter anderem eine Arbeit, die den erheblichen Einfluss des Menschen auf den Klimawandel in Zweifel zog.

Das Geld floss den Medien zufolge über einen eigens gegründeten Fonds, der später in eine Stiftung umgewandelt wurde. Zuwendungen kamen vor allem von Unternehmen der Rohstoff-, Energie- und Chemiebranche, beispielsweise Bayer, BP, Rheinbraun (später von RWE übernommen), Ruhrkohle oder Wintershall. Mit 50.000 Mark sei zum Beispiel 1995 eine Untersuchung mit dem Titel: "Klimaforschung - wie relevant ist die Rolle von CO₂ als Treibhausgas wirklich?" gefördert worden. Ihr Ergebnis: Die menschengemachten Kohlendioxid-Emissionen spielten angeblich "eine untergeordnete Rolle". Aus dem Projekt entstand später auch ein Buch namens Klimafakten, das von Klimawissenschaftlern scharf kritisiert wurde.

Nach Angaben der Medien bestreitet die dem Bundeswirtschaftsministerium unterstellte BGR, dass die Geldgeber aus der Wirtschaft Einfluss auf den Inhalt der Studien oder die Arbeit von BGR-Mitarbeitern haben nehmen können.

tst