Jay Faison, Republikaner und Unternehmer aus dem Bundesstaat North Carolina

Für weite Teile der US-Öffentlichkeit ist Klimawandel kein wissenschaftlicher Fakt, sondern eine Glaubensfrage: Viele Mitglieder der Republikaner und andere Konservative lehnen zentrale Erkenntnisse der Klimaforschung vehement ab. Sie bestreiten die Erderwärmung oder den maßgeblichen Einfluss des Menschen darauf. Wegen der republikanischen Mehrheit im US-Kongress sind deshalb parlamentarische Initiativen zum Klimaschutz praktisch chancenlos.

Jay Faison, Republikaner und Unternehmer aus dem Bundesstaat North Carolina, will das ändern – mithilfe von 175 Millionen US-Dollar (umgerechnet fast 156 Millionen Euro) aus seinem Privatvermögen. Der 47-Jährige hat dazu eine Stiftung gegründet, die ClearPath Foundation. Sie soll eine großangelegte Werbekampagne und politische Lobbyarbeit für, wie Faison es nennt, „republikanische Lösungen“ in Sachen Klimaschutz starten.

Das erklärte Ziel: durch Klimaschutz „Amerika stärker und prosperierender machen“

„Ich habe mich als Republikaner immer ein bisschen allein gefühlt“, sagte er in einem Interview mit dem Online-Magazin Politico. Als passionierter Jäger und Angler sorge er sich schon lange um Klimaveränderungen – und damit auch um den anti-wissenschaftlichen Kurs seiner Partei. Er wolle die Republikaner und deren Präsidentschaftskandidaten dazu bringen, nicht mehr über den Fakt der Erderwärmung zu diskutieren, sondern über Lösungen, so Faison. Es dürfe nicht sein, dass die Debatte um Klimaschutzinstrumente von den Demokraten dominiert werde.

Um das konservative Publikum zu anzusprechen, wählt Faisons Stiftung einen besonderen Ton – das beginnt schon mit dem Namen: ClearPath – also klarer, heller oder freier Weg. Auch das Motto der Stiftung kommt komplett ohne das Wort „Klima“ aus: „Wir liefern Leuten Informationen, damit sie Aktivitäten ergreifen können, schneller eine saubere Energiezukunft zu errichten und Amerika stärker und prosperierender zu machen.“ Statt von Unsicherheiten bei den Erkenntnissen über Klimafolgen ist auf der Website der Stiftung konsequent von „Risiken“ die Rede. Reihenweise werden dort Artikel über technologische Innovationen präsentiert. Und die positiven Effekte erneuerbarer Energien für den Arbeitsmarkt betont, eine Überschrift lautet beispielsweise: „Solar Jobs are Robot-proof“ – zu Deutsch: Die Installation von Solaranlagen ist Handarbeit, solche Jobs können nicht von Robotern verdrängt werden.