Saudi-Arabien pumpt, was die Ölfelder hergeben. Indonesien zerstört seine Regenwälder. Die Golfemirate gehören zu den Spitzenreitern beim Pro-Kopf-Ausstoß an Kohlendioxid. Doch muslimische Staaten gehören nicht nur zu den größten Verursachern der Erderwärmung, schreibt die Beiruter Zeit-Korrespondentin Andrea Böhm in ihrem Artikel, der bereits Anfang Dezember in der Printausgabe erschien und nun auch online zugänglich ist. 

Muslimische Staaten werden auch unter dramatischen Folgen des Klimawandels zu leiden haben. Bei gleichbleibenden CO₂-Emissionen dürften am Persischen Golf bis Ende dieses Jahrhunderts Hitzewellen zur Norm werden, "die für Menschen nicht mehr aushaltbar sind", ergab kürzlich eine Studie. Die Hadsch, die Pilgerfahrt nach Mekka mit ihren Ritualen unter freiem Himmel, wäre zumindest in den Sommermonaten bald nicht mehr möglich.

Mit einem aufsehenerregenden Appell meldeten sich vor dem Pariser Klimagipfel islamische Geistliche und Umweltaktivisten auf einer Konferenz in Istanbul an ihre 1,6 Milliarden Glaubensbrüder und -schwestern: Es sei die Pflicht eines jeden Muslims, die Erderwärmung zu stoppen und mit einem bescheidenen, umweltbewussten Leben dem Beispiel des Propheten Mohammed zu folgen.

tst