Journalismus: Die Zeiten "ausgewogener Berichterstattung" zwischen Wissenschaft und Behauptungen sind vorbei

Um beiden Seiten einer vermeintlichen Debatte abzubilden, haben viele Zeitungen über lange Zeit Leugner eines menschengemachten Klimawandels zitiert. Das ist vorbei, schreibt ein deutsch-schweizerisches Forscherteam in Global Environmental Change. Die "Norm der Balance" sei einer "interpretativen" Haltung gewichen. Doch einige konservative Blätter bieten Leugnern weiterhin Raum

Behauptung: „Ozeanzyklen verursachen den Klimawandel“

Behauptung: „Die Erderwärmung in den letzten hundert Jahren verlief schubweise, und diese Schübe gehen auf die Pazifische Dekaden-Oszillation zurück. Der IPCC missachtet dies und sieht einseitig den Menschen als Verursacher des Klimawandels.“

Behauptung: „Wegen sinkender Sonnenaktivität wird der Klimawandel demnächst pausieren“

Behauptung: "Schon in wenigen Jahren wird die Sonne in eine Ruhephase eintreten – zu rechnen ist mit einer ‚kalten Sonne’. Die nächsten Jahrzehnte werden deshalb eher zu einer leichten Abkühlung der Erde führen als zu einer weiteren Erwärmung.“ (Fritz Vahrenholt/Sebastian Lüning)

Behauptung: „Die globale Erwärmung stoppte 1998“

Behauptung: Die Klimaerwärmung ist seit zwölf Jahren zum Stillstand gekommen. (Ex-RWE-Manager Fritz Vahrenholt im Jahr 2011)

Behauptung: „Der letzte Winter war echt kalt – das passt doch nicht zur Theorie vom Klimawandel!“

Behauptung: „Der zweite außergewöhnlich kalte Winter in Nordeuropa und Nordamerika kündigt sich an, und schon gibt es erste Zweifel an der durch Klimagase verursachten globalen Erwärmung.“
Ex-RWE-Manager Fritz Vahrenholt, Dezember 2010