Was genau passiert eigentlich mit meiner Stadt, wenn der Klimawandel stärker wird? Auf besonders anschauliche Weise hat diese Frage der Berliner Tagesspiegel beantwortet: Unter dem Titel "Großwetterklage" hat er nicht nur einen detailreichen Artikel veröffentlicht, sondern auch eine Reihe interaktiver Grafiken. Kiez für Kiez ist darin dargestellt, wie sich zum Beispiel die Zahl der Hitzetage bis 2040 oder 2070 entwickeln dürfte. In der gedruckten Zeitung füllte das Projekt eine Doppelseite, im Internet ist es Teil der datenjournalistischen Plattform Digital Present. Dort kann man sich nun tief in diesen Klima-Stadtplan, der auf der Basis von OpenStreetMap erstellt wurde, hineinzoomen und einzelne Quartiere anklicken.

Grundlage von "Großwetterklage" war unter anderem die aktuelle Studie "Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Berlin", die vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und weiteren Partnern erarbeitet wurde. Auf Basis von zwölf Klimamodellen projiziert sie die Auswirkungen des Klimwandels bis ins Jahr 2100. "Wir haben vor allem solche Daten ausgewählt, die einen möglichst nahen Bezug zum alltäglichen Leben der Leserinnen und Leser haben", erklärt der Tagesspiegel-Journalist Hendrik Lehmann, der das Projekt mit einem mehrköpfigen Team umgesetzt hat. "Genau nachsehen zu können, wie viel mehr unerträglich heiße Nächte und Hitzetage es im eigenen Kiez geben wird, ermöglicht einen persönlichen Bezug zu dem so abstrakten Problem."

tst/sue